Ein Häuschen für Ohrwürmer bauen:
Ohrwürmer gehören zu den eher weniger gern gesehen Gästen am Insektenhaus. Manche Vertreiber von Insektenhotels weisen ihr Produkt unter anderem auch als Ohrwurmbleibe aus, was aber nicht dem Schutze von Wildbienen und Solitärwespen dient. Auf der Suche nach proteinhaltiger Nahrung machen Ohrwürmer nämlich vor der im Insektenhotel befindlichen Brut nicht halt. Die Ohrwürmer gehören zu den Fluginsekten, obwohl nicht alle Arten fliegen können. Im Laufe der Evolution sind sowohl die Flugmuskeln als auch die Flügel verkümmert. Bei uns ist der Gemeine Ohrwurm am häufigsten anzutreffen. Seine verkürzten Flügel sind zwar noch funktionsfähig, sie werden aber nur äußerst selten benutzt.

Für den Garten ein Ohrwurmhaus basteln
Zu den Lieblingsaufenthaltsorten eines Ohrwurms gehören Bäume und Sträucher, auf denen sich Blattläuse tummeln. Sie dienen den Ohrkneifern, wie Ohrwürmer auch noch genannt werden, als Speise. Ohrwürmer ernähren sich aber nicht nur von Blattläusen und Spinnmilben. Weil sie zwischen Schädling und Nützling nicht unterscheiden können, lassen sie sich auch Larven und Raupen von nützlichen Insekten schmecken. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb ein Ohrwurmunterschlupf nicht Bestandteil eines Insektenhotels sein sollte. Sonst wohnen Jäger und Beute direkt nebeneinander unter einem Dach. Viel besser geeignet sind separate Ohrwurmhäuser, die sich an einem Gewächs befinden, das häufig von Blattläusen befallen wird.
Ohrwurmhaus basteln: Vorgehensweise
Als Ohrwurmhaus eignet sich ein Tontopf, der kopfüber an einen Strauch oder Baum gehängt wird. Die Ohrwürmer erhalten einen trockenen Zufluchtsort, den sie gerne aufsuchen. Weil sie die Helligkeit des Tages meiden und die Dämmerung am Abend und in der Nacht bevorzugen, brauchen Ohrwürmer tagsüber ein geeignetes Versteck. Mit einem Ohrwurmhaus wird ein Baum oder Strauch mit einer biologischen Schädlingsbekämpfungsmethode ausgestattet. Damit der Tontopf eine Halterung bekommt, wird ein Holzstäbchen in der Länge des Topfinnendurchmessers eingelegt. Daran lässt sich ein Draht befestigen, der ein Bündel Holzwolle als Füllung erhält und durch das Ausflussloch durchgeschoben zu einer Aufhängevorrichtung wird. Das Tontopfhäuschen muss unbedingt Kontakt zu einem Ast oder Zweig haben, damit die Ohrwürmer problemlos hineinkriechen können.
Für Rosen und Obstbäume ein Ohrwurmhaus basteln
Blattläuse sind vor allem an Rosen und Obstbäumen anzutreffen. Sie schädigen die Gewächse, indem sie aus Blüten, Blättern und Ästen nährstoffreichen Pflanzensaft saugen. Insektizide mit toxischen Substanzen bekämpfen leider nicht nur Blattläuse. Das Gift belastet alle Tiere, die sich von den kontaminierten Blattläusen ernähren, unter anderem auch Singvögel. Ohrwurmhäuschen stellen eine sehr wirkungsvolle Maßnahme gegen Blattläuse dar, ohne den Einsatz von Giftstoffen. Tontöpfe gibt es in verschiedenen Größen und so kann das Ohrwurmhäuschen in unterschiedlichen Ausmaßen ausfallen. Idealerweise befindet sich an jedem Baum und an jedem Rosenstrauch ein Ohrwurmhaus. Für die Rosen genügt ein kleines Töpfchen, das dekorativ bemalt werden kann.