Endlich ist am Insektenhaus wieder Leben eingekehrt. Nachdem es über den Winter völlig ruhig war, gibt es an der Insektenbehausung wieder jede Menge zu beobachten. Auch in diesem Jahr waren es die Gehörnten Mauerbienen (Osmia cornuta), die sich zuerst aus den verschlossenen Legeröhren befreiten. In die Niströhren werden von den Weibchen mehrere Eier hintereinander gelegt und die einzelnen Bereiche mit einer Wand voneinander abgetrennt. Ganz hinten in der Röhre befinden sich die Weibchen. Die vorderen Plätze sind für die Männchen bestimmt.
Die männlichen Bienen schlüpfen vor den Weibchen
Da sie die vorderen Ränge einnehmen, schlüpfen die Männchen zuerst. Kaum der engen Röhre entronnen, steht ihnen schon der Sinn nach einem Weibchen. Manche Mauerbienenmännchen sitzen sogar vor den Niströhren und warten, bis sich ein Weibchen den Weg ins Freie bahnt. Kommt Konkurrenz zunahe, gibt es zwischendurch auch noch eine Rangelei mit einem anderen Männchen. Der Stärkere siegt und nimmt den Platz vor dem schlüpfenden Weibchen ein. Die weiblichen Bienen haben, wie die Bezeichnung dieser Wildbienenart verdeutlicht, zwei kleine Hörnchen am Vorderkopf. Auf dem nachfolgenden Bild schauen diese Hörnchen aus der geöffneten Niströhre heraus.

Frühe Blüten werden von den Mauerbienen bestäubt
Die ersten Blüten des Jahres sind den Mauerbienen vorbehalten, denn die Honigbienen lassen viel länger auf sich warten. Im Garten stehen zu dieser Zeit noch Schneeglöcken und Krokusse. Die ersten Bodendecker öffnen aber auch schon ihre Blüten. Bei den Gehörnten Mauerbienen gibt es jährlich immer nur eine Generation. Die Eier, die in den folgenden Tagen und Wochen von den Weibchen in die Niströhren gelegt werden, brauchen für ihre Entwicklung bis zum flugfähigen Insekt fast ein ganzes Jahr.
