Den umgangssprachlichen Namen „Blattlauslöwe“ verdanken sie ihrer Fresslust.
Wenn es um tierische Helfer im Garten geht, nehmen die Florfliegen einen der vorderen Plätze ein, denn sie betätigen sich sehr effizient bei der Schädlingsbekämpfung. Richtiger gesagt, sind es die Larven der Florfliegen, die immer einen gigantischen Appetit auf Blattläuse und Milben verspüren. Wer, so wie ich, im Garten kein Gift zur Schädlingsbekämpfung benutzt, sollte deshalb Vorkehrungen treffen, um möglichst viele Florfliegen herbeizulocken.
Die Gleichung [ viele Florfliegen = wenig Blattläuse ] geht im Biogarten prima auf.
![]() |
|
Florfliegenlarven
Während sich die erwachsenen Florfliegen je nach Art etwas unterscheiden, besitzen alle Florfliegenlarven ein ähnliches Erscheinungsbild und zwar einen länglichen, bis zu 8 mm langen Körper, der bei manchen Arten etwas gedrungener ausfällt. Die Färbung umfasst verschiedene Brauntöne. Das Hinterteil endet nahezu spitz. Ganz vorne sitzen die Kieferkrallen, mit denen die Florfliegenlarven die Blattläuse packen. Sobald dies geschieht, folgt sofort die Injektion eines Verdauungssekrets, durch das sich das Blattlausinnere innerhalb 90 Sekunden in Flüssigkeit verwandelt. Die Nahrungsaufnahme kann nun ähnlich eines Milchshakes erfolgen: durch Ausschlürfen. Zurück bleibt lediglich eine leere Blattlaushülle. Etwa drei Wochen dauert bei den Florfliegen die Zeitspanne vom Schlüpfen der Larve bis zum adulten Tier. Während dieser Zeit vertilgen Florfliegenlarven 500 bis 700 Blattläuse. Kein Wunder, dass diese gefräßigen Insekten auch als Blattlauslöwen bezeichnet werden. Äußerst interessant ist auch noch die Variante, wie Florfliegenweibchen ihre Eier an den Pflanzen anbringen. Die Eier werden nicht direkt auf das Laub gelegt, sondern an einem bis zu 10 mm langen Ei-Stiel. Prinzipiell suchen sich die Florfliegenweibchen Gewächse aus, auf denen sich Blattläuse und andere saugende Schädlinge aufhalten, damit nach dem Schlüpfen sofort ein einladend gedeckter Tisch bereitsteht.

Adulte Florfliegen
Die Gemeine Florfliege mit ihren filigranen, durchscheinenden Flügeln mit grüner Aderung ist die bekannteste von allen. Bei genauer Betrachtung treten die schimmernden Facettenaugen hervor, denen die Florfliege ihren Trivialnamen Goldauge verdankt. Wenn der Herbst naht, wechselt die Farbe der Grünen Florfliege ins Gelbliche. Sie bereitet sich dann für eine Überwinterung als erwachsene Tiere vor, während der sie den Stoffwechsel extrem drosselt. Andere Arten überwintern in einem vorgezogenen Puppenstadium. Es gibt auch noch eine Florfliegenart mit rotem Kopf, die passenderweise als Rotköpfige Florfliege bezeichnet wird. Tagsüber sind die erwachsenen Florfliegen normalerweise nicht zu sehen, denn sie bevorzugen die Dämmerung der Abendstunden und der Nacht. Von der Farbe Rot fühlen sie sich am intensivsten angezogen. Deshalb muss es nicht wundern, wenn sich Florfliegen während der Abenddämmerung auf roten Oberflächen versammeln. Das ist auch der Grund, weshalb für das Äußere eines Florfliegenhauses die Farbe Rot empfohlen wird. Der rote Anstrich trägt dazu bei, dass die Florfliegen eine vom Menschen bereitgestellte Florfliegenunterkunft leichter finden. Als Nahrung bevorzugen erwachsene Florfliegen den Honigtau. Unter diesem Begriff werden die Ausscheidungen von Blattläusen verstanden, die auf den Pflanzen einen klebrigen Belag bilden, der bei großen Mengen heruntertropft. Steht ein Auto unter einem von Blattläusen befallenen Baum, brennt sich der Honigtau bei längerer Sonnenbestrahlung sogar in den Autolack ein. Das Phänomen des herabtropfenden Sonnentaus findet während des Frühlings und des Sommers vor allem unter Linden statt. Florfliegen ernähren sich außer von Honigtau auch noch von Blütenpollen und Nektar.

Das Florfliegenhaus
Die Gemeine Florfliege überwintert als erwachsenes Tier in Scheunen, Dachböden oder anderen trockenen Plätzen. Wenn ein Florfliegenhaus im Garten zur Verfügung steht, wird es ebenfalls gerne als Überwinterungsplatz angenommen. Über die warmen Monate dient ein Florfliegenhaus als Schlafzimmer, in dem die nachtaktiven Tiere tagsüber schlummern. Bei Regenwetter ziehen sich die Florfliegen gleichfalls gerne in die trockene Unterkunft zurück. Als Material für einen Florfliegenkasten eignet sich Massivholz sehr gut. Es hat sich gezeigt, dass sich Florfliegen in Stroh sehr wohlfühlen, weshalb sich das Auffüllen mit kleingeschnittenen Strohhalmen empfiehlt. Als Eintrittspforten kommen schmale, längliche Öffnungen oder Lamellen infrage. Der ideale Florfliegenhaus-Standort sieht eine Höhe von 150 bis 200 cm an einem regen- und windgeschützten Platz vor.
Hier gibt es einen roten Florfliegenkasten zum Bestellen: Habau 3015 Florfliegenkasten (= Link zur Partnerseite).