Insektenhaus, dem es an Bewohnern mangelt

Wiederum kam ich an einem Insektenhaus vorbei, das von den Insekten nicht angenommen wird. Die Ausstattung umfasste sowohl Massivholz und Porenbeton mit Bohrungen als auch Halme und Lochziegelsteine. Es zeigte sich auch hier, dass sich Mauerziegel mit großen und nicht runden Löchern als Nistgelegenheit für Wildbienen und Solitärwespen nicht eignen. Sämtliche Steine waren leer. Ähnlich sah es bei den Porenbetonsteinen aus. Obwohl die angebrachten Bohrungen rund waren und von der Lochgröße den Maßen für Wildbienengelege entsprachen, fand ich nicht eine mit Brut belegte Röhre.

Insektenhaus mit Ziegel- und Porotonsteinen
Sämtliche Löcher in den Ziegel- und Gasbetonsteinen sind leer.

Das freistehende Insektenhaus befindet sich auf einer Wiese in der Nähe eines Sees. Bäume und Wiesen mit blühenden Pflanzen sind ausreichend vorhanden. Futtermangel dürfte deshalb nicht für die mangelnden Gäste des Insektenhauses verantwortlich sein. Das mit Bitumenbahnen versehene Dach ragt nur wenige Zentimeter über der Front hervor, die dadurch wahrscheinlich nicht ausreichend vor Regen geschützt ist. Sollte das eventuell der Grund sein, weshalb nicht zumindest die Hölzer als Brutstätten von Wildbienen und Solitärwespen angenommen werden?

Insektenhaus Halme und Stirnholz
Abteilungen mit Halmen und Stirnholz

Bei den verwendeten Hölzern handelt es sich ausnahmslos um Stirnholz, das quer zu den Fasern geschnitten wurde. Solches Holz reißt beim Trocknen ein, wie auf dem Foto sehr gut ersichtlich. Quer zur Länge durchgeschnitte Holzstämme sind bei den Wildbienen nicht sonderlich beliebt, weil die Röhren im Innern oftmals nicht durchgehend geschlossen sind. Parasiten können leicht eindringen und die Brut verspeisen.

Insektenhaus Halme
Mit Halmen versehenes Segment des Insektenhauses

Bei genauer Betrachtung wird deutlich, dass lediglich einige Halme belegt sind.  Da es sich vorrangig um Verschlüsse aus Lehm handelt, düften sich hier Mauerbienenweibchen betätigt haben.