Wer Wildbienen und Einsiedlerwespen einen Lebensraum in der Form eines Insektenhotels bietet, freut sich sicherlich auch über gefiederte Gäste im Garten. Singvögel zählen ohne Frage ebenfalls zu den Nützlingen, denn sie ernähren sich größtenteils von Schädlingen. Selbst der Haussperling, dessen Speiseplan zu 75 % pflanzliche Kost in der Form von Sämereien ausmacht, füttert seinen Nachwuchs bevorzugt mit zerkleinerten Insekten. Amseln picken mit Vorliebe Nackschnecken auf. Die schleimigen Kriecher haben schon so manchen Hobbygärtner fast zum Wahnsinn gebracht, indem sie sich am Salat, am jungen Gemüse und an den Zierpflanzen laben. Im Garten ansässige Singvögel tragen zur Reduzierung der Schnackenplage bei. Lediglich große Exemplare der Spanischen Wegschnecke werden für gewöhnlich verschmäht. Äußerst beliebt sind Schneckeneier. Wird der Boden im zeitigen Frühjahr aufgelockert und treten Schneckengelege zutage, lassen die Vögel nicht lange auf sich warten. Blaumeisen verspeisen u. a. Mücken, Raupen und Blattläuse und stillen damit auch den Hunger ihrer Jungen. Rotkehlchen und Rotschwänze gehören zur Familie der Fliegenschnäpper. Sie suchen sich eine möglichst hohe Sitzwarte und lauern auf vorbeifliegende Fliegen und Mücken. Nach einem kurzen, raschen Abflug befindet sich das Insekt im Schnabel.
In Legeröhren stecken willkommene Delikatessen
Standvögel, das Gegenteil von Zugvögeln, bleiben wähend der kalten Monate bei uns. Mangels Insekten müssen sich die Vögel im Winter notgedrungen auf pflanzliche Kost umstellen. Umso erfreulicher, wenn sich zwischendurch ein Leckerbissen aus tierischem Protein bietet. Bis zum Herbst hat die Brut in den Legeröhren eines Insektenhauses schon eine beachtliche Größe erreicht. Weshalb sich nicht eine ganz besondere Delikatesse gönnen? Die Vögel betrachten ein Insektenhaus als gedeckten Tisch, der zu einem köstlichen Mahl einlädt. Verschlossene Bohrlöcher werden mit dem Schnabel aufgepickt, Halme herausgezogen, auf den Boden geworfen und an den Längsseiten aufgebrochen. Die Brut kann sich nicht wehren und landet in den Mägen der Vögel. Wer die Wildbienen und Solitärwespen in den Legeröhren schützen möchte, muss den Vögeln den Zugriff verwehren.

Durch Vorspannen eines feinmaschigen Drahts gelingt dieses Vorhaben. Der Draht darf sich jedoch nicht direkt an den Nesteingängen befinden. Besteht wischen Draht und Legeröhren ein Spielraum von 2-3 cm, können die Vogelschnäbel die Gänge nicht mehr erreichen. Handelt es sich um sogenannten Kaninchen- bzw. Hasendraht, sind die Maschen groß genug, dass sogar die etwas fülligeren Mauerbienen hindurchpassen. Die Vogelabwehr kann somit das ganze Jahr über am Insektenhaus bleiben. Kein Bewohner fühlt sich dadurch gestört und die Vögel gehen leer aus.