Schmalbauchwespen (Gasteruption)

Schmalbauchwespe1Wegen des schmalen Körperbaus der Schmalbauchwespen liegt die Vermutung nahe, dass es sich um Stechmücken handelt, die sich in der Nähe von Bienenniströhren aufhalten. In Wahrheit sind es aber tatsächlich potenzielle Bewohner eines Insektenhauses. Erst bei genauerer Betrachtung fällt der gravierende Unterschied zu einer Stechmücke ins Auge: ein ungewöhnlich langes, nach hinten oder oben abstehendes, leicht gekrümmtes Hinterteil. In Körpernähe ist dieser Leib relativ dünn. Bis zum Ende wird er immer dicker und nimmt eine keulenartige Form ein. Bei den Weibchen sitzt darauf noch ein Legebohrer, der bei den Männchen fehlt. Die Länge dieses Legeapparates variiert je nach Art, maximal verfügt er in etwa über die gleiche Länge wie der Hinterleib. Bei Gasteruption assectator fällt der Legebohrer realativ klein aus. Diese Schmalbauchwespenart lässt sich an den rötlich gefärbten Binden auf dem Hinterleib bestimmen. Typisch an Schmalbauchwespen sind auch noch die kräftig ausgebildeten Hinterbeine und die schräg abstehenden Fühlern.

Schmalbauchwespen profitieren von den Wildbienen

Schmalbauchwespenweibchen
Schmalbauchwespenweibchen

Die Insektenfamilie Gasteruptiidae, besser bekannt unter Schmalbauchwespen oder Gichtwespen, spart sich den Bau von Nistplätzen für die Folgegeneraton. Stattdessen werden die Eier in bereits gefüllte Legeröhren diverser Wildbienenarten eingeschmuggelt. Mit dem Legebohrer stellt das Durchdringen des Verschlusses für die Weibchen kein Problem dar. Die aus dem Ei schlüpfende Larve ernährt sich sowohl vom Nektarvorrat des Bienennachwuchses  als auch von  den dort befindlichen Eiern oder Larven. Auf dem Foto ist der schwarze dünne Fortsatz am Hinterleib von Gasteruption assectator sehr gut zu erkennen, ebenso die weiße Querbinde an der Bohrerscheide.

Die Lebensweise der Schmalbauchwespen

Die Familie der Schmalbauchwespen (Gasteruptiidae) werden auch noch als Gichtwespen bezeichnet. Sie gehören der Ordnung der Hautflügler und der Unterordnung der Taillenwespen an. Pro Jahr reifen 1-2 Generationen heran, wobei der Winter im Puppenstadium verbracht wird. Ausgewachsene Schmalbauchwespen, die von Mai bis Oktober unterwegs sind, verköstigen sich an Blüten, vorzugswiese an Doldenblütler.

Schmalbauchwespen
Schmalbauchwespen – Männchen bei der Nahrungsaufnahme an einer Doldenblüte