Schmetterlinge

In der Luft tanzende Schmetterlinge verbreiten gute Laune.

Auf unserem Planeten sind weit mehr als 150.000 verschiedene Schmetterlingsarten bekannt und alljährlich kommen noch etliche Neuentdeckungen hinzu. Schmetterlinge besitzen einen ganz besonderen Charme. Sie bezaubern mit ihrer Farbenpracht und ihren flatternden Bewegungen in der Luft. Manchmal hat es den Anschein, sie tanzen nach ihrer eigenen Melodie mit dem Wind. Einen Schmetterling während seines Flugs zu beobachten, ist für viele Menschen mit einer Art Glücksgefühl verbunden. Die Leichtigkeit der Bewegungen will uns eventuell darauf hinweisen, unserem Dasein eine ähnliche Lebensfreude zu verleihen, statt sich tagtäglich nur mit Sorgen und Kummer herumzuplagen. Imposante exotische Arten erreichen eine Flügelspannweite bis nahezu 30 cm. Der Schwalbenschwanz, einer der größten heimischen Schmetterlinge, bringt es immerhin auf 8-9 cm. Leider sind die Bestände der fröhlichen Lufttänzer in den letzten Jahren bei uns stark zurückgegangen. Die Umweltorganisationen sprechen bei diversen Schmetterlingsarten sogar von erschreckenden Zahlen.

Schwalbenschwanz
Schwalbenschwanz auf einem Flieder

Lebensräume für Schmetterlinge

Auf bunten Blumenwiesen und in Gärten voller Blüten fühlen sich Schmetterlinge am wohlsten. Den Rasen kurzgemäht, die Buchsbäume in Form geschnitten und Wildkräuter verbannt, in einer solchen Umgebung halten sich keine Schmetterlinge auf. Auf den riesigen Äckern mit Monokultur bestehen ähnliche ungünstige Bedingungen für Falter. Hier lauert darüber hinaus noch eine andere Gefahr: Pflanzenschutzmittel, an denen zahlreiche Schmetterlinge verenden. Gärten, in denen Gift gespritzt wird, bergen das gleiche Risiko. Wichtig sind Wirtspflanzen, die der Eiablage dienen. Bei etlichen Arten sind es Brennnesseln, die von den Faltern als Kinderhort umfunktioniert werden. Andere Schmetterlinge bevorzugen spezielle Kräuter. Ein Garten ohne diese Gewächse ist für Schmetterlinge nur ein stark eingeschränkter Lebensraum, der keinen Falternachwuchs hervorbringt.

Kleiner Fuchs
Kleiner Fuchs

Die Faszination der Schmetterlinge auf den Menschen

Im Mittelalter hießen die Schmetterlinge noch Tag- und Nachtvögel, bezugnehmend auf die Tag- oder Nachtaktivität der Falter. Erst später kam es zu dem Begriff Schmetterling. Die Namensgebung leitet sich von der Tatsache ab, dass einige Arten gerne an Sahne naschen. Als Smetten oder Schmetten wird in manchen östlichen Regionen Rahm oder Schmand bezeichnet, was den Fluginsekten ihren heutigen Namen einbrachte. Diese Wortherkunft entspricht auch in etwa dem englischen „Butterfly“. In vielen alten Kulturen wurden Schmetterlinge mit den Seelen von Verstorbenen verknüpft. Sie galten als Besucher aus dem Jenseits, die ab und zu bei den Lebenden nach dem Rechten schauen. Es war die Wandlungsfähigkeit der Schmetterlinge von der Raupe zum flugfähigen Insekt, die zu dieser Annahme veranlasste.

Die Lebensphasen eines Schmetterlings

Die Existenz eines Schmetterlings vollzieht sich in unterschiedlichen Stadien. Zunächst platzieren die Schmetterlingsweibchen ihre Gelege auf Gewächse, deren Laub sich als „Kindernahrung“ eignet. Die Pflanzen und die Zeiten vom Schlüpfen bis zur Verpuppung sind von Art zu Art verschieden. Als Raupe entwickeln Schmetterlinge einen gigantischen Hunger. Die Puppenphase leitet die Metamorphose ein. Ohne Nahrungsaufnahme und in einem unbeweglichen Zustand vollzieht sich die Umwandlung in ein erwachsenes Insekt mit Flügeln. Die Anzahl der Generationen, die im Laufe eines Jahres zustande kommen, hängt wiederum mit der betreffenden Schmetterlingsart zusammen.

Raupen vom Tagpfauenauge
Raupen vom Tagpfauenauge

Auf was haben Schmetterlinge Appetit?

Während sich die Raupen an pflanzlicher Kost in der Form von Laub und Blättern orientieren, ernähren sich ausgewachsene Falter von Nektar und eventuell von Pflanzensäften oder Honigtau, den Blattläuse produzieren. Mit ihren Saugrüsseln schlürfen Schmetterlinge den Nektar aus den Blüten, was eine Verköstigung aus langen und engen Blütenkelchen, den sogenannten Kronröhren, gestattet. Schmetterlinge übernehmen eine überaus wichtige Bestäubungsarbeit und leisten einen wertvollen Beitrag für das ökologische Gleichgewicht. Einige Schmetterlinge scheinen an der Farbe Lila einen Narren gefressen zu haben, denn sie bevorzugen Blüten in dieser Farbe. Der Distelfalter ist ein solcher Vertreter. Wie sein Name schon verrät, sucht er am liebsten die lilafarbenen Blüten der Disteln auf.

Nachstehende Pflanzen ziehen generell während ihrer Blüte Schmetterlinge wie magisch an:

  • Flieder und Sommerflieder
  • Ginster
  • Brombeeren
  • Salbei
  • Dost
  • Lavendel
  • Thymian
  • Quendel
  • Königskerze
  • und viele andere Kräuter

 Die Überwinterung der Schmetterlinge

Viele Falter verbringen die kalten Monate in der Puppenphase, um im Frühjahr die Hülle als fertiger Schmetterling zu verlassen. Andere überwintern als Ei oder Raupe. Nur wenige Schmetterlinge, wie der Zitronenfalter und das Tagpfauenauge, befinden sich während des Winters im Erwachsenenstadium. Dass sie sich für die Winterruhe ein Schmetterlingshaus mit einer länglichen Öffnung an der Front aussuchen, konnte ich bisher noch nicht beobachten. Eines meiner Insektenhäuser ist mit einem Schmetterlingshaus ausgestattet, Besuche von Faltern blieben jedoch aus. Auch im Sommer hat noch kein Schmetterling an Regentagen oder in der Nacht mein Schmetterlingshaus als Unterschlupf benutzt. In der Natur suchen sich Falter Baumöffnungen, Felsspalten und vor allem Höhlen, um den Winter zu verbringen. Dort herrscht eine gewisse Luftfeuchte, ohne die sie verdorren. In Siedlungsgebieten kommen Keller und Dachböden in Betracht, die nicht zu trocken sein dürfen. Da Schmetterlinge, wie eine Reihe anderer Insekten, über eine Art Frostschutzmittel verfügen, wirkt sich klirrende Kälte nicht negativ aus. Der Zitronenfalter bleibt manchmal sogar auf Zweigen und Ästen sitzen, während sich die Welt um ihn herum in eine Winterlandschaft verwandelt.

Steckbriefe von Schmetterlingsarten: