Wo Mauerbienen emsig Niströhren füllen, halten sich in der Regel auch eine Reihe von Schmarotzern auf. Der Trauerschweber gehört zu den Insektenarten, die ihre Eier an Legeröhren verteilen, damit sich ihre Nachkommenschaft von der Wildbienen- und Silitärwespenbrut ernähren kann.
Die Fortpflanzung der Trauerschweber
Trauerschweber zählen zur Unterordnung der Fliegen und zur Familie der Wollschweber mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Bombyliidae. Die aktive Zeit der Wollschweber erstreckt sich vom Frühjahr bis zum Sommer. Je nach Art, treten die Wollschweber zeitgleich mit der zu parasidierenden Inseketenspezie in Erscheinung. Als ich den Trauerschweber entdeckte, waren die Roten Mauerbienen noch mit dem Anlegen ihrer Niströhren beschäftigt. Die nahezu komplett schwarz ausstaffierte Fliegenart hat es tatsächlich vor allem auf die Nistplätze von Mauerbienen abgesehen. Aufgrund ihrer Leibesfülle können die schwarzen Trauerschweber aber nicht in die Legeröhren eines Insektenhauses eindringen. Ein längerer Legestachel zum Deponieren der Eier steht ihnen auch nicht zur Verfügung. Doch sie beherrschen den Standflug perfekt und werfen deshalb ihre Eier während des Flugs in die noch offenen Legeröhren. Sollte das Ziel etwas verfehlt worden sein, besteht für den Trauerschwebernachwuchs kein Grund zur Sorge. Die sehr schnell schlüpfende Larve besitzt zunächst noch kleine Beinchen, die ihr das Hineinkriechen in eine Legeröhre gestatten. Dort bedient sie sich zuerst am Futtervorrat. Später fügt sie der Larve eine Verletzung zu, damit aus ihr Körpersaft ausdringt, den die Trauerschweberlarve aufsaugt. Erst zum Schluss fällt der gesamte Körper des Wirtstieres dem Schmarotzer zum Opfer. Dann ist der Frühling nicht mehr weit und die Trauerschweberlarve erreicht das Puppenstadium, höchste Zeit, die Legeröhre zu verlassen. Als Fliege hätte der Trauerschweber zum Aufbruch des Verschlusses keine Möglichkeit mehr, schließlich handelt es sich um den recht massiven Lehmpropfen einer Mauerbiene. Am Körper befindliche Zacken unterstützen die Trauerschweberlarve beim Öffnen des Verschlusses. Ist dieser geknackt, verlässt der flugfähige Trauerschweber sein Puppenkleid und erhebt sich in die Lüfte.