Unterwegs in Wald und Flur gibt es immer wieder Insektenhotels zu begutachten, für die Stirnholz zur Eiablage für Wildbienen und Solitärwespen ausgewählt wurde. Und mit gleicher Kontinuierlichkeit herrscht in diesen Insektenhäusern eine gähnende Leere. Als Hirn- oder Stirnholz werden Holzabschnitte bezeichnet, deren Nutzfläche quer zur Länge eines Stammes oder Astes verläuft. Charakteristisch sind die Jahresringe, die im Stirnholz rundum verlaufen.

Auf dem Foto oben sind die vielen Risse gut erkennbar, die sich beim Trocknen des Holzes gebildet haben. Ein Bohrloch mit einem solchen Riss wird von keiner Stechimme als Nistplatz angenommen. Öffnungen in den Gelegegängen sind den Wildbienen und Solitärwespen zuwider, denn sie gestatten Parasiten leichten Zugang. Zu jeder Stechimmenart, die zur Eiablage röhrenförmige Ausspaarungen im Holz oder in Pflanzenhalmen bevorzugt, gibt es „Kuckucksarten“, deren Nachkommen sich von den bereits geschlüpften Larven und deren Nahrungsproviant verköstigen.
Stirnholz saugt viel Feuchtigkeit auf
Ein weiterer Nachteil des Stirnholzes liegt in der Kapillarwirkung des Holzes. In quer durchtrennten Fasern kann Nässe viel tiefer eindringen, insbesondere wenn am Insektenhaus ein vor Regen schützendes Vordach fehlt. Das trifft vor allem auf das weniger dichte Nadelholz zu. Feuchtes Holz birgt ein extrem hohes Schimmelrisiko. Wenn sich Schimmel ausbreitet, kann der Bienen- und Wespennachwuchs nicht überleben.
Bemerkung am Rande:
Das oben abgebildete Insektenhotel hat ein Naturschutzverein errichtet. Es wurde Stirnholz und dazu auch noch Nadelholz verwendet. Umweltschützer, denen der Erhalt des Ökosystems am Herzen liegt, sollten besser Bescheid wissen, damit ihnen keine solchen gravierenden Fehler unterlaufen!!!