Der Zitronenfalter überwintert als Schmetterling in der freien Natur meist völlig ohne Schutz. Selbst wenn sich kalte Schneeflocken auf ihn legen, macht ihm das nichts aus. Für gewöhnlich sitzt er im Winter auf einem Baum oder auf getrocknetem Laub. Glycerin, Sorbit und Eiweiß in seinem Körper gestatten eine sehr hohe Kälteresistenz. Zitronenfalter können Frostgrade bis zu -20° C mühelos aushalten. Sobald im März die ersten warmen Sonnenstrahlen locken, beginnt für die Schmetterlinge eine neue aktive Saison. Das maximale Lebensalter beträgt 12 Monate. Bei uns bringen Zitronenfalter lediglich eine Generation pro Jahr hervor. In heißeren Zonen schaffen sie bis zu drei Generationen jährlich. 2002 konnten die charmanten Schmetterlinge den Titel „Insekt des Jahres“ einheimsen.
Kulinarische Leckerbissen für den Zitronenfalter
Wenn sich der zur Familie der Weißlinge und zur Unterfamilie der Gelblinge zählende Zitronenfalter nach der langen Winterruhe wieder in die Lüfte begibt, stillt er seinen Durst mit Morgentau und den Hunger mit Nektar. Zitronenfalter bevorzugen rote und violette Blüten, wie die vom Rotklee, von Distelgewächsen und vom Blutweiderich. Wer Zitronenfalter in den eigenen Garten einladen möchte, sollte Sommerflieder anpflanzen. Auf die gelben Schmetterlinge wirken diese Sträucher wie ein Magnet. Den Raupen des ZItronenfalters schmecken die Blätter vom Faulbaum und vom Kreuzdorn, auch als Wegedorn bekannt, am besten.
Der Zitronenfalter auf dem Foto befand sich direkt am Rahmen eines meiner Insektenhäuser. Er machte noch einen leicht benommenen Eindruck. Anscheinend war er gerade erst aus der Kältestarre erwacht. Normalerweise sind Zitronenfalter sehr quirlige Gesellen. Das Bild zeigt übrigens ein weibliches Tier, denn die Färbung geht leicht ins Grünliche. Männchen verfügen über leuchtend gelbe Flügel.
Der Zitronenfalter im Jahresverlauf
Im Frühjahr vollzieht sich die Paarung. Die Eiablage erfolgt einzeln, paarweise und ganz selten in kleineren Gruppen. Nach ein bis zwei Wochen schlüpfen aus den Gelegen grüne Raupen mit hellen Seitenstreifen. Ihre zeitliche Weiterentwicklung hängt vom Wetter ab. Bei kühler und nasser Witterung kann es bis zu sieben Wochen dauern, bis sich die Zitronenfalterraupe waagerecht an einem Ästchen hängend verpuppt. Sonne beschleunigt den Prozess um bis zu vier Wochen. Zitronenfalter sind in Europa, Asien und in Nordafrika zu Hause. Als Lebensraum ziehen sie Wälder und waldnahe Gebiete vor, treten aber auch auf Wiesen, Feldern und in Gärten in Erscheinung. Obwohl die Bestände der Zitronenfalter in den letzten Jahren zurückgingen, steht die Spezies noch nicht auf der Liste der gefährdeten Arten.